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Pressemitteilung: Proteste gegen Befristungswahnsinn an der Universität Göttingen

Umzugsparty auf dem Campus

Die Initiative „Uni Göttingen Unbefristet“ beteiligte sich am Montag, 11.11.2019 am Niedersächsischen Aktionstag im Rahmen der bundesweiten Kampagne „Frist ist Frust“. Angestellte, Studierende und Lehrbeauftragte der Universität Göttingen protestierten ab 12:10 Uhr auf dem Zentralcampus unter dem Motto „Ich bin dann mal weg…“ gegen die hohe Zahl an befristeten Arbeitsverträgen an der Universität. Bei Befristungen, die häufig Laufzeiten unter einem Jahr haben, sitzen die Beschäftigten stets auf gepackten Sachen – langfristige Perspektiven unmöglich. Mit Umzugskartons, auf die sie das Ende ihrer Vertragslaufzeit geschrieben hatten, zogen Mitglieder der Initiative vom Platz der Göttinger Sieben vor die Zentral-Mensa.

Dort bauten sie die Kartons zu einer großen Wand auf und machten so die Hochschulöffentlichkeit auf das Problem aufmerksam.

Umzugkartons mit Vertragslaufzeiten vor der Zentralmensa

Verhandlungen zum Hochschulpakt 2020

Hintergrund der Aktion sind die aktuellen Verhandlungen über den Zukunftsvertrag Studium und Lehre (Nachfolgevertrag des Hochschulpakts 2020) zwischen Bund und Ländern. Bis zum 15.01.2020 müssen die Länder in einer Verpflichtungserklärung darlegen, wie sie die 3,76 Mrd. Euro, die der Bund bereitstellt, ausgeben wollen.

„Wir fordern das Land Niedersachsen auf, diese Gelder zur Schaffung unbefristeter Stellen zu verwenden. Darauf sollte auch die Leitung der Universität Göttingen in Verhandlungen hinwirken. Nur mit mehr Dauerstellen lässt sich hohe Qualität in Forschung und Lehre langfristig sicherstellen.“, so Christiana Bers, Mitglied der Initiative.

„Frist ist Frust“ ist ein deutschlandweiter Zusammenschluss von Gewerkschaften, dem Netzwerk „Gute Arbeit in der Wissenschaft“ und zahlreichen lokalen Initiativen gegen Kettenbefristungen an deutschen Hochschulen.

Die Initiative „Uni Göttingen Unbefristet“ setzt sich unabhängig von aktuellen politischen Verhandlungen für die umfassende Entfristung des wissenschaftlichen und wissenschaftsunterstützenden Personals ein.